Die Zähne gehören neben den Augenund der Nase zu den markantestenStrukturen eines Gesichtes. Obwohl wirselten bewusst auf die Zähne unseresGegenübers achten, so fällt es uns an-dererseits sofort ins Auge, wenn Front-zähne erheblich von der Norm abwei-chen, indem sie stark verfärbt sind,schief stehen oder gar ganz fehlen eineunterbewusste Wahrnehmung derZahnreihen findet also fortwährendstatt.Interessant ist in diesem Zusammen-hang, dass die allermeisten Menschenbeim Sprechen üblicherweise nur dieunteren Schneidezähne zeigen. Diemeisten ästhetisch korrigierendenMaßnahmen der Zahnärzte werdenjedoch in der oberen Front durchge-führt, wogegen der Zustand der eigent-lich meistens sichtbaren unterenFrontzähne vielen Menschen zweitran-gig erscheint. Die Erklärung für diesenvermeintlichen Widerspruch gibt aberauch den entscheidenden Hinweis aufdie besondere Bedeutung der Zähne:Wir präsentieren gerade die oberenFrontzähne und meist nur noch diese
in dem Moment, wo wir lachen! In die-sem Moment, in dem wir auf sehr auf-fällige Weise versuchen, unsere Freu-de oder Sympathie auszudrücken, indem wir uns ins rechte Licht setzenwollen, um mit einem anderen Men-schen in Verbindung zu treten, in demwir unseren ganzen Charme und unse-re ganze Persönlichkeit einsetzen, ge-nau jetzt brauchen wir unsere Zähne ineiner ihrer wichtigsten Funktionen.
»Zähne sind Persönlichkeit«, gesundeund gepflegte Zähne, die man jedemoffen zeigen kann, unterstreichen einselbstsicheres Auftreten, ja stärken imbesonderen Maße das Selbstvertrau-en. Kranke oder fehlende Zähne oderunästhetisch wirkende Zahnreihenschränken andersherum jeden Men-schen in seiner Persönlichkeitsentfal-tung ein, machen gehemmt und lassendas Lachen verkrampft und schmal-lippig werden. Schon im Kindesalter wird wohlweislichmit der Regulierung schief stehenderZähne begonnen, nicht nur, um die gu-te Verformbarkeit des Kieferknochensauszunutzen und eine gute Kaufunk-tion und eine lange Haltbarkeit derZähne zu erzielen, sondern auch, umdie seelische Entwicklung des jungenMenschen positiv zu beeinflussen.Aus »Patient beim Zahnarzt«, Dr. Eberhard Riedel 1994/1999 Universitas Verlag